Hosentaschen-Definitionen des Imaginalen
»Ich schreibe Imaginal Fiction.«
»Ach. Fiction kenne ich. Was heißt denn ›Imagina‹l?«
Und so beginnt eine spannende Reise … Ja, was ist das Imaginale?
Ich möchte ›Imaginal‹ nicht definieren, denn – und jetzt definiere ich es – ich erlebe es nicht als definiert im Sinn von fixiert, sondern als ko-emergent, als dialogisch, als interrelational. Trotzdem, hier vier Definitionen für die Hosentasche, die ich zücke, wenn jemand danach fragt.
Im imaginalen Raum entstehen meine Geschichten. Und sie führen dorthin.
Lesende befinden sich, wenn sie sich in der Geschichte und nicht in den Buchstaben befinden, im Imaginalen.
Das Imaginale ist die Landschaft, in der die Imagination das Fortbewegungsmittel ist.
Diese Hosentaschen-Definitionen wecken den Eindruck, das Imaginale sei innerlich. Darum sage ich vielleicht noch, falls die zuhörende Person noch zuhört:
Dabei erlebe ich das Imaginale nicht als mental oder innerlich, sondern als einen tatsächlichen Raum, in dem ich mich aufhalte. Das Imaginale ist also nicht nur innerlich. Ich bin auch in ihm.
Auch wichtig: Ich betrachte Imaginal Fiction nicht als Genre. Es ist nicht meine Aufgabe, Genres zu definieren. Für mich ist Imaginal Fiction Erfahrung und ein Ort des Begegnens.
– Lucas Martainn