Wie ich ein kreatives Leben führe

Ich habe eine dauerhafte, kontinuierliche Beziehung zur Stille und zum Alleinsein aufgebaut

Ich kann bei mir sein, ohne mich ablenken zu müssen, ohne mich einsam oder distanziert zu fühlen. Ich liebe die Stille. Sie ist meine größte Lehrerin. (Anmerkung: Ich bin kein Einsiedler. Ich habe das Glück, aktiver Teil einer wunderbaren Familie zu sein.)

Ich wähle meine Inputs bewusst aus

Vor allem lese ich. Ich lese Bücher, die mich wirklich ansprechen. Ich besuche sorgfältig ausgewählte Kultur-Events, denen ich im Anschluss Raum zum Nachwirken gebe. Außerdem treffe ich mich nur mit wenigen Menschen, die mir aber wirklich wichtig sind.

Ich lasse meine Gedanken im offenen Raum wandeln

Nicht nur Gedanken. Meine Fragen, mich, mein ganzes Sein. Ohne Erwartung. Ohne andere Vermittler als die Stille, die leuchtende Tiefe einer Landschaft, ausgewählte Musik (am besten auf Vynil, weil man da die Platte drehen muss) oder Poesie. Es ist ein Flow-Zustand. Es ist keine Meditation, keine Kontemplation und auch kein Tagträumen, bei dem man nicht mehr weiß, was man geträumt hat, wenn man auftaucht. Es ist ein sich selbst überlassenes, sich vernetzendes und doch bewusstes inneres Bewegen. Von außen sieht es vielleicht so aus, als würde ich nichts tun.
Dieses Art der Vernetzung wäre auch die Antwort auf die gerne gestellte Frage: »Woher nehmen Sie Ihre Ideen?« Da würde ich noch hinzufügen: »Ich nehme sie nicht.«

Ich versuche, nur zu antworten, nicht zu reagieren

Ich bewege das K von der Reaktion zur Kreation. Das ist natürlich ein fortlaufender Prozess.

Last, but not least: Ich kopple mich vom WWW ab

Ich verbringe sehr wenig Zeit in sozialen Medien, einschließlich Youtube und Streaming-Diensten. Meine maximale tägliche Zeit auf Instagram: 5 Minuten. An den meisten Tagen weniger oder gar nicht. Youtube nur sehr gezielt. Kein Youtube Browsing. Stattdessen verbringe ich so viel Zeit wie möglich in der Natur und bin unerreichbar. Ich fotografiere nicht mit dem Mobiltelefon.
Ab 19 Uhr bin ich für das WWW und für Kommunikationen via Bildschirm in der Regel nicht mehr erreichbar.

Bemerkenswert ist, dass dieser letzte Punkt vor 15 Jahren noch unnötig gewesen wäre. Und ich jetzt wohl wie ein biederer Moralapostel klinge. Aber ich beschriebe hier ja nur, was ich tue, und nicht, was andere tun sollten.

– Lucas Martainn

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